Spielberg bei der Berlinale: "Habe meine Arbeit nie als Therapie gesehen"

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Spielberg bei der Berlinale "Habe meine Arbeit nie als Therapie gesehen"

Von Nicole Ankelmann 21.02.2023, 18:53 Uhr

Mehr als 30 Blockbuster gehen auf das Konto von Steven Spielberg. Nun wird der Regisseur bei der Berlinale für sein Lebenswerk ausgezeichnet und stellt zudem seinen persönlichsten Film, "Die Fabelmans", vor. Bei der Pressekonferenz zeigt er sich bestens gelaunt.

"Der Weiße Hai", "E.T. - Der Außerirdische", "Schindlers Liste", "Jurassic Park", "Catch Me If You Can", "Der Soldat James Ryan" - die Liste der erfolgreichen Filme von Regisseur Steven Spielberg ist so lang wie die Zähne des weißen Hais scharf sind. Jetzt, mit 76 Jahren, präsentiert der US-Amerikaner aber sein wohl persönlichstes Werk, "Die Fabelmans".

Um das Familiendrama, in dem er als von Gabriel LaBelle gespielter Sammy Fabelman selbst im Mittelpunkt steht, vorzustellen, aber auch, um sich den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk abzuholen, weilt Steven Spielberg gerade in Berlin. Bei einer von Journalisten aus dem In- und Ausland stark frequentierten Berlinale-Pressekonferenz am Nachmittag war er in bester Plauderlaune.

Auf seine Motivation zum Filmemachen angesprochen, erklärte der 76-Jährige, die habe sich zeit seines Lebens nie verändert. "Ich bin immer noch auf dieselbe Weise aufgeregt, wenn ich ein Buch lese oder eine Idee für einen Film habe. Dieses Gefühl ist frisch geblieben."

"Zeit, durchzuatmen"

Der Zeitpunkt für die filmische Umsetzung seine Familiengeschichte habe sich dann aus der Pandemie ergeben. "Das Timing für so etwas ist nichts, das man bewusst trifft." Doch Covid und der Lockdown brachten den Stein ins Rollen. "Das gab mir die Zeit, durchzuatmen." Und so dachte er darüber nach, welchen Film er machen würde, wenn er genügend Zeit dafür hätte. "Die Antwort darauf war schon immer da. Ich wollte immer schon die Geschichte meiner Mutter, meines Vaters und meiner Geschwister erzählen." Zwar seien seine Filme oft sehr persönlich gewesen, aber keiner so wie dieser.

Es lassen sich eben gewisse Muster erkennen, doch "ich habe meine Arbeit nie als Therapie gesehen. (...) Wir erleben alle Traumatisches, wenn wir jung sind, und wir haben die Chance, das in Musik, Malerei, Design, Filmen oder Büchern auszudrücken. Ich war als Kind davon traumatisiert, dass meine Familie auseinandergebrochen ist." So wäre "Das Reich der Sonne", in dem ein Junge ohne seine Eltern in einem Internierungslager in Japan leben muss, ohne die Scheidung seiner Eltern nicht entstanden, glaubt er.

John Fords Werk legte Grundstein

Dass er mit seiner Arbeit viele andere Filmemacher beeinflusst hat und es immer noch tut, sei nichts, worüber er sich ernsthaft Gedanken mache, versicherte Spielberg außerdem. Er sei selbst aber von so vielen anderen Filmschaffenden inspiriert und beeinflusst worden, was auch in "Die Fabelmans" seine Bühne findet.

Dann erzählte er eine Geschichte aus Kindheitstagen. Er sei etwa neun Jahre alt gewesen, als ihn seine Eltern nicht mit ins Kino nehmen wollten. Es lief "Der Schwarze Falke" von John Ford - zu brutal für ein Kind. Also schlich sich Spielberg am nächsten Tag heimlich allein in eine Vorstellung. "Verstanden habe ich den Film in diesem Alter natürlich noch nicht, das passierte erst später. Ich habe ihn danach noch viele Male gesehen." Allerdings legte John Ford damit quasi den Grundstein für Spielbergs Karriere. Selbstverständlich wird auch der Regie-Legende in dem neuen Film gehuldigt.

"Die Fabelmans" feiert am Abend im Rahmen der Berlinale Deutschlandpremiere und wird ab dem 9. März in den Kinos zu sehen sein. Mit fünf Golden Globes wurde das bildgewaltige und emotionale Drama bereits ausgezeichnet, neun Oscars könnten am 12. März noch folgen.

Nun aber freut sich Steven Spielberg erstmal über den Golden Bären für sein Lebenswerk. "Im Moment bin ich sehr froh, hier zu sein und mit Ihnen allen sprechen zu können, weil Sie interessiert sind in die Dinge, dich ich tue. Ich habe über die letzten Jahrzehnte offenbar etwas richtig gemacht", scherzte er. "Und in Berlin auf einem der wichtigsten Festivals der Filmgeschichte ausgezeichnet zu werden, ist eine besondere Ehre für mich."

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